Zeeland ist immer eine Reise wert<
Sonne, Strand und Meer: Urlaub am Wasser ist Erholung pur. Dabei liegen die schönsten Ziele gar nicht allzuweit entfernt. Die niederländische Provinz Zeeland an der Nordsee kann zwar von den Temperaturen her nicht mit dem Mittelmeer mithalten, aber die Schönheit der Küstenregion findet immer mehr Freunde. Vor allem die Deutschen zieht es verstärkt in die Region mit ihren sage und schreibe 650 Kilometern Küstenlinie. Allein 2018 waren in Zeeland Gäste aus der Bundesrepublik für 4,29 Millionen Übernachtungen gut – rund 40 Prozent der rund 10,5 Millionen Übernachtungen.
Dabei hängt das große Ferienvergnügen gar nicht von einem ebenso großen Portemonnaie ab. Zeeland ist die Nummer eins unter den Campingregionen den Niederlande und damit auch für Budget-bewusste junge Familien und Studenten erschwinglich.
Dabei macht es besonders die Mischung aus Aktivurlaub am Meer und holländischer Kultur. Im Sommer sind vor allem Schwimmen, segeln und surfen oder Spiele am Strand angesagt. Wird das Wasser zu kühl, bleiben immer noch Radtouren, Ausritte oder Spaziergänge entlang der Küste, um sich gesunde Bewegung an der frischen Nordseeluft zu verschaffen. Zeeland steckt voller Abwechslung. Wer es am liebsten ruhig und abgeschieden mag, findet auf einer der zahlreichen Halbinseln und Inseln der Provinz eine große Auswahl an stillen Unterkünften.
Informativ und lehrreich und zugleich spannend für den Nachwuchs geht es im Deltapark Neeltje Jans zu. Wie es sich für ein Land gehört, das zu mehr als der Hälfte unterhalb des Meeresspiegels liegt und nur durch seine Deiche vor Überflutung bewahrt wird, dreht sich hier alles um das Wasser und den Schutz davor. Mit den Meeresbewohnern selbst können Besucher im angeschlossenen Aquarium Kontakt aufnehmen und Rochen oder kleine Haie streicheln. Wagemutige können zudem mit Haien schwimmen gehen.
Ein für holländische Verhältnisse eher ungewöhnliches Ausflugsziel ist der Kletterpark in Burgh-Haamstede, in dem sich Besucher von Baum zu Baum schwingen oder an Seilen entlanghangeln können. Doch selbst mitten im Wald sind Urlauber nie weit von der Küste entfernt.
Auch die Städte sind wie gemacht für einen erschwinglichen und doch abwechslungsreichen Aufenthalt. Middelburg ist die Hauptstadt Zeelands. Die 50.000 Einwohner zählende Marktstadt bringt es auf stattliche 1100 Baudenkmäler, und die schmalen Gassen mit ihren liebevoll restaurierten Altbauten und kleinen Kanälen laden zum Flanieren ein. So beschaulich Middelburg ist, so bewegt ist seine mehr als 1100 Jahre alte Geschichte. Wikinger und Normannen ließen sich hier nieder, und zu Zeiten der Vereinigten Ostindischen Kompanie war Middelburg nach Amsterdam die zweitgrößte Stadt des Landes. Die in hiesigen Werften gebauten Schiffe segelten mit Gewürzen, Porzellan und Textilien beladen über die Weltmeere.
An den Reichtum dieser Zeiten erinnern noch heute das spätgotische Rathaus, die alte Abtei, in der heute die Verwaltung untergebracht ist, die zwei Kirchen und der im Sommer für Besucher geöffnete Turm, der mit 90 Meter Höhe seinem Namen als „Langer Hans“ im flachen Holland mehr als gerecht wird.
Gemütlich sind die Bewohner auch weiterhin geblieben, und bei Stroopwaffeln, Poffertjes, Heringsbrötchen und einem Bier oder Jenever lässt es sich auf echt holländische Art genießen. Meeresluft macht schließlich Appetit.
15. Oktober 2019 19:46