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Sommerfrische in Norddeutschland

Laut Tourismusverband Niedersachsen belief sich die Auslastung an der Nordsee auf bis zu 100 Prozent. Woran liegt diese Sehnsucht nach der altbekannten Sommerfrische? Eine Spurensuche auf den Pfaden der Geschichte.

Die Seelenruhe der Sommerfrische an den Gestaden der See war schon ein Anliegen von Tony Buddenbrook im gleichnamigen Roman von Thomas Mann. Der jungen Frau war jedoch klar - ein solches Urlaubsglück kann nicht von Dauer sein. Man „könne doch nicht immer auf den Steinen (des Ufers) sitzen“ gibt sie gegen Ende des Romans zum Thema Sehnsucht traurig zum Besten. Jedoch: sehnen wir uns nicht alle ein wenig nach mehr Spiel, Spaß und Entspannung wie auf https://wazamba.com/de/? Die Spurenreise auf der Suche nach echter Erholung bietet der Einblick in diese wieder liebgewonnene Urlaubsform.

Liebe Erinnerung an das Früher

Wie entstand sie eigentlich - diese Urlaubsform, der schon die Dichter, Maler und Denker der frühen 30er im 19. Jahrhundert so begeistert folgten? Als die Könige und Kaiser ihre Urlaubsorte außerhalb der Städte suchten, war die Industrialisierung gerade im Entstehen. Schlechte Luft, Hitze und die Lust, es den gekrönten Häuptern gleich zu tun, trugen dazu bei. Die wohlhabende Bourgeoisie begann zu Beginn des letzten Jahrhunderts, Häuser und Haushalte während langer Sommermonate aufs Land zu verlegen.

Auf dem Land und an der See

Doch wo befanden sich diese Sehnsuchtsorte, an die man aus der stressig gewordenen Realität zu fliehen suchte? Zumeist überraschten sie mit atemberaubenden Ausblicken, unberührter Natur und immer besser werdender Erreichbarkeit. Die Hochburgen der Reichen zogen auch Kreative an, die das Leben vor Ort bereicherten und dort Geschichte schrieben. Bildwerke von damals zeigen schimmerndes Licht, gleißende Sonnenlandschaften und ein scheinbar sorgloses Stil-Leben begüterter Herrschaften und solcher, die dieses sein wollten. Ein Ausspannen über längere Zeit - was wollte man mehr. An der Nordsee entstanden Seebäder. Dort reagierte man auf den Wandel der Gesellschaft und der ansteigenden Urlaubsnachfrage mit einem breiten Angebot. Auf den nordfriesischen Inseln konnten Sommerfrischler zum Beispiel zwischen dem mondänen Westerland auf Sylt, dem gutsituierten Wyk auf Föhr und dem bodenständigen Norddorf auf Amrum wählen.

Der Urlaub von Heute entstand

Lebte die Sommerfrische in den Zwischenkriegsjahren noch einmal auf, so begann ab 1950 eine Art Demokratisierung der begehrten Reiseziele. Zunehmender Wohlstand, Zeit, und die Möglichkeit des Individualtransports an die Küsten und Waldregionen Deutschlands verschafften nun allen die gewünschte Entspannung.

Komfort statt Luxus

Die Ausstattung der meisten Unterkünfte sah damals jedoch noch anders aus als heute. Nach dem Krieg war ein Zimmer mit Hygieneeinrichtungen auf dem Gang das Non-Plus-Ultra. Reiste man damals auf das Land, wurde man dort mit der Bezeichnung des „Sommerfrischlers“ bedacht. Die ersten Nachkriegsfilme hatten diese oft zum Thema, amüsierte man sich doch über kurzweilig entwurzelte Reisende, die in der Fremde durch Verwechslungskomödien zur großen Liebe fanden. De fakto fanden dies auch in der Realität viele. In der Sorglosigkeit des Urlaubs der Nachkriegsjahre wurde so manche Ehe begründet.

Aktueller denn je

In den letzten Jahren kam die Sommerfrische zu neuen Ehren. Die Sehnsucht nach Weite, nach Naherholungszielen am Meer, trugen dazu bei, dass die Nachfrage nach deutschen Destinationen in diesem Jahr anstieg. Das kleine Glück fand 2020 in der Nähe statt. Laut Tourismusverband Niedersachsen belief sich die Auslastung an der Nordsee auf bis zu 100 Prozent. Dabei waren die „Neo-Sommerfrischler“ vor allem an Unabhängigkeit interessiert. Einen besonderen Boom erfuhren eigenständige Versorgungsstrukturen wie Camping-Plätze, Ferienwohnungen und Wohnmobilstellplätze. Ein Trend, der sich auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen könnte.

21. Oktober 2020 05:37