5 Dinge die du über das Magnetfischen in der Nordsee zu wissen brauchst<
Beim Magnetfischen geht es darum, mit einem Magneten Metall aus Gewässern zu bergen. Dabei kann sich alles Mögliche – von Fahrrädern bis zu antiken Münzen und Waffen –an deinen Magnet heften. Magnetfischen ist besonders in den Niederlanden und Großbritannien weit verbreitet, erfreut sich jüngst aber auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit.
Normalerweise sind Magnetangler eher an Binnengewässern, wie Seen und Kanälen unterwegs, doch auch am Meer ist Magnetfischen möglich – und oft genug auch sehr lohnend. Gerade in der Nordsee solltest du jedoch ein paar Dinge im Vorhinein beachten. Deshalb möchte ich hier 5 Tipps zum Magnetfischen in der Nordsee mit dir teilen.
Rechtliche Lage
Zunächst möchte ich auf die rechtliche Lage zum Magnetfischen eingehen. In Deutschland gibt es keine Bundesweite Regelungen zum Magnetfischen, es gibt jedoch Landesgesetze, die das Magnetfischen regulieren. So ist das Magnetfischen in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein untersagt, in Niedersachsen benötigst du eine Genehmigung der archäologischen Kommission.
In den Niederlanden, Belgien und Großbritannien ist Magnetangeln generell erlaubt. Es gibt lediglich einige lokale Ausnahmen und in England benötigst du eine Genehmigung des Landbesitzers. Solange du dir aber einen ruhigen Strand auf dem Land suchst oder auf einem Schiff unterwegs bist solltest du keine Probleme haben.
Kriegsmunition
Gerade in der deutschen Nordsee gibt es aber gute Gründe für ein Verbot des Magnetfischens: Als Konsequenz der beiden Weltkriege sind noch immer etliche scharfe Bomben und chemische Giftstoffe in der Nordsee. Diese gilt es selbstverständlich großräumig zu vermeiden, da die Magnete gerade die Bomben beschädigen können. Solltest du dich trotzdem mal in der unglücklichen Lage finden eine Weltkriegsbombe geborgen zu haben, solltest du dich umgehend bei der Polizei melden, dass diese die Bombe entschärfen kann.
Du solltest dich vorm Magnetfischen in der Nordsee also darüber informieren, ob altes Kriegsmaterial in der Gegend sein könnte. Das North Sea Wrecks Project ist ein von der europäischen Union gefördertes Programm, um die Weltkriegswracks der Nordsee zu katalogisieren. Leider hat das Projekt bis zum Stand der Veröffentlichung dieses Textes noch keine detaillierten Karten veröffentlicht, vielleicht hat sich dies aber mittlerweile geändert.
Schiffe und Metall
Du solltest auch darauf achten, dass keine metallenen Konstruktionen oder Schiffswracks in der Gegend sind in der du Magnetangelst. Dein Magnet kann sich nämlich an diese haften und wenn seine Zugkraft zu groß ist, kannst du deinen Magneten so einfach verlieren. Auch Teile von Hafenanlagen oder Piers können aus Metall sein. Schaue dich also immer gut um, dass kein Metall in der Nähe deines Magnetfischspots sind.
Fährst du mit einem Boot auf die See aus zum Magnetangeln, solltest du bedenken, dass dein Magnet an diesem hängen bleibt, sollte dieses aus Metall sein. Beachte diese Tipps, sonst verlierst du schnell mal einen Magneten an die See.
Die besten Orte zum Magnetfischen
Am naheliegendsten ist es wohl einfach am Strand mit deinem Magneten zu Angeln. Dies kann sich auch durchaus lohnen, da hier die meisten Leute unterwegs sind und gerade Eheringe und Schmuck im Wasser leicht zu verlieren sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass direkt am Strand die Gefahr auf Kriegsbomben zu stoßen recht gering ist.
Eine andere Möglichkeit ist mit einem Boot auszufahren. Solltest du dich hierzu entscheiden, solltest du dich jedoch gut informieren, ob die Gegend frei von Kriegsschrott ist (Die Gewässer, um Helgoland sind besonders hiervon betroffen). Achte auch darauf, dass du nicht in einem Korallenriff Magnetangelst und, dass der Meeresgrund nicht zu tief ist.
Der wohl beste Weg, um an der Nordsee Magnet zu fischen, ist jedoch auf Piers oder an Häfen. Hier sind nämlich viele Menschen und Waren unterwegs und somit auch am meisten zu finden. Da an Häfen für gewöhnlich jedoch Leute am Arbeiten sind und an der deutschen Nordseeküste das Magnetfischen größtenteils untersagt ist, eignen sich Piers am besten zum Magnetfischen. Ein weiterer Vorteil von Piers ist, dass sie meistens recht weit ins Meer hinausgehen und du so einen guten Teil des Schrotts, den man näher am Strand findet, umgehst.
Magnet
Von zentraler Bedeutung ist natürlich, dass du die richtige Ausrüstung zum Magnetfischen hast. Du brauchst einen starken Magneten und ein Seil, dass im Optimalfall stärker ist als die Zugkraft deines Magnets. Ein gutes Seil solltest du ohne Problem in einem Baumarkt finden, was den Magneten angeht, ist es am besten diesen im Internet zu bestellen.
Mein Tipp ist hier Magnetar. Magnetar ist ein kleines Unternehmen, dass von Magnetfischern gegründet wurde und eine Vielzahl von Magneten, mit Zugkraft zwischen 110 bis zu 1600 Kilo, zu bieten hat. Magnetar verkauft auch Seile, Wurfhacken (solltest du mal ein nur leicht magnetisches Objekt bergen, kann ein Wurfhacken hilfreich sein) und anderes Magnetfischzubehör. Zusätzlich kannst du dich auch von dem Magnetar-Team beraten lassen, um den für dich am besten passenden Bergemagneten zu finden.
Mit diesen Tipps bist du nun bestens vorbreitet, um in der Nordsee auf Beutejagd zu gehen. Hoffentlich habe ich deine Neugierde für das Magnetfischen etwas wecken können.
8. März 2023 16:49