Darum sorgen Flugverspätungen auf Reisen für "Spannung"
Endlich – der Sommer lässt es krachen und die Ferien rufen. Diesmal geht es direkt mit dem Flieger in die Karibik. Die Malediven oder Japan sollen auch ganz schön sein. Das Problem: Mit gepackten Koffern steht die Familie am Check-In und macht richtig lange Gesichter. Der Ferienflieger hebt verspätet ab. Blöd, dass viele Langstrecken-Verbindungen nicht von allen Flughäfen bedient werden.
Eine Verspätung oder ein komplett ausgefallener Flug haben Folgen. Wer seinen Anschlussflug verpasst, kann nicht mehr rechtzeitig ins Hotel einchecken. Vielleicht verpassen Geschäftsreisende dank der Panne auch einen wichtigen Termin, der vielleicht Millionen kosten kann. Flugreisen können wirklich zu einem Abenteuer werden – auf das Passagiere allerdings wirklich gerne verzichten. Es handelt sich hierbei um ein Problem, das die meisten Nordseeurlauber zum Glück nicht haben. Doch was können Fluggäste tun, wenn Sie mit Verspätungen oder Ausfällen konfrontiert werden?
Abbildung 1: Verspätungen oder Ausfälle am Flughafen können gerade bei längeren Reisen mit Anschlussflügen zu einer kleinen Katastrophe werden. Doch was sollen Fluggäste in einer solchen Situation tun? Bildquelle: @ chuttersnap / Unsplash.com
Probleme durch Flugchaos: Das kann alles passieren
Verspätungen können einfach passieren. Selbst eine Fluglinie, in der alles perfekt ineinandergreift, ist davor nicht 100% geschützt. Schätzungen gehen dahin, dass in Deutschland etwa 30 Prozent aller Verbindungen von einer Flugverspätung betroffen sind. Welche Folgen ergeben sich daraus? Verspätungen und Flugausfälle beeinflussen das Erlebnis Flugreise erheblich.
- Weniger Urlaub
Wenn sich Flüge verspäten oder ausfallen, kommen Flugreisende später am Zielort an. Klar, damit verschiebt sich natürlich auch der Check-In in den Hotels. Die Folge ist eine Verkürzung bei den Urlaubstagen. Wer erst einen Tag nach dem eigentlichen Einchecken im Hotelzimmer ankommt, verliert Zeit zum Entspannen und Erholen. Bei einem geplanten Kurzurlaub kann eine Verspätung sogar dafür sorgen, dass der gesamte Trip obsolet wird.
- Reiseplanung gerät durcheinander
Im Rahmen einer Pauschalreise ist die Verspätung vielleicht gerade noch zu verkraften. Eine individuell zusammengestellte Reise leidet unter dem Flugchaos viel mehr. Schließlich sind viele dieser Trips auf den Tag genau durchgetaktet – wodurch sich die Verspätung deutlich bemerkbar macht.
- Hohe Kosten
Platzt durch das Chaos am Flughafen ein geplanter Termin oder kann die Urlaubsreise einfach nicht mehr angetreten werden, muss storniert werden. Heißt im Klartext, dass hohe Kosten entstehen. Klar stellt sich an diesem Punkt die Frage, wer diese Kosten am Ende übernehmen muss.
- Problem der Umbuchung
Fällt der geplante Flug aus, wird umgebucht. Hier braucht es in anderen Fliegern aber Platz. Und eine größere Reisegruppe hat hier ein echtes Problem.
Verlorene Urlaubstage und hohe Kosten sind nervenaufreibend und lassen das Frustbarometer steigen. Wenn die Verspätung passiert, können Passagiere nicht viel dagegen tun. Welche Hebel gibt es für Betroffene?
Rechte von Fluggästen bei Verspätungen
Verspäten sich Flieger oder fallen Flüge aus, greifen Fluggastrechte. Diese lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
- Geldleistungen
- Sachleistungen.
Sachleistungen werden auch als Betreuungsleistungen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Snacks, Getränke oder Telefongespräche und E-Mails. Selbst ein Hotel müssen Airlines in bestimmten Fällen zur Verfügung stellen.
Bei den Geldleistungen ist eine Ausgleichszahlung bzw. eine Erstattung und Entschädigung in den Fluggastrechten verankert. Die Höhe der Ausgleichszahlungen variiert zwischen 250 Euro bis 600 Euro – je nach Flugstrecke. Eine komplette Stornierung des Flugs mit einer entsprechenden Entschädigung und einem möglichen Schadenersatzanspruch ist ebenfalls möglich. Allerdings nur, wenn die Reise durch das Chaos nicht mehr angetreten werden kann.
Entschädigung immer von Zeit und Flugstrecke abhängig
Grundsätzlich ist der Umfang der Entschädigungsleistungen von der Strecke und der Verspätung abhängig. Auf der Kurzstrecke bis 1.500 km können nach bereits zwei Stunden Verspätung Betreuungsleistungen gefordert werden. Auf der Langstrecke aber erst nach vier Stunden. Die Höhe der Ausgleichszahlung beginnt mit 250 Euro für den Kurzstreckenflug und erhöht sich auf 600 Euro für die Langstreckenverbindungen. Um eine Zahlung einzufordern, muss die Verspätung bei mindestens drei Stunden liegen.
Fazit: Flugchaos nicht einfach so hinnehmen
Flugchaos sorgt für Verspätungen – etwa durch Streiks oder einen kaputten Flieger. Wer am Check-In Schalter das Chaos zu spüren bekommt, muss die Fluggastrechte kennen. Hilflos sollte niemand einen verspäteten Flieger hinnehmen. Selbst eine Ausgleichszahlung müssen Airlines in bestimmten Fällen leisten. Hierbei sollte klar sein, dass Betroffene sich vorher über die rechtlichen Regelungen und eventuelle Ausnahmen informieren sollten, um am Ende das zu erhalten, was ihnen zusteht.
21. August 2023 16:15